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Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Dr. Werner Münchbach feiert am 27. Juni 2009 seinen 65. Geburtstag und scheidet zum Ende des Monats aus seinem Amt

Datum: 26.06.2009

Kurzbeschreibung: 

Die juristische Karriere des 1944 in Pforzheim geborenen „Chefpräsidenten“ des Oberlandesgerichts Karlsruhe begann in Heidelberg. Nach Studium und Referendariat in Heidelberg und Promotion an der dortigen Universität trat er 1972 in den höheren Justizdienst Baden-Württembergs ein und wurde 1975 am Landgericht Heidelberg zum Richter auf Lebenszeit ernannt. Von 1976 bis 1979 folgte eine Abordnung an den Bundesgerichtshof, wo Dr. Münchbach als wissenschaftlicher Mitarbeiter auch mit Aufgaben der Präsidialverwaltung betraut war.

Nach einjähriger Tätigkeit am Karlsruher Landgericht folgte 1980 eine Abordnung an das Oberlandesgericht, wo Dr. Münchbach 1981 mit erst 37 Jahren zum Richter am Oberlandesgericht ernannt wurde. 1986 wurden ihm, der bis zu diesem Zeitpunkt in einem Familiensenat tätig gewesen war, die Aufgaben des Präsidialrichters übertragen. Aufgrund seiner ausgeprägten Verwaltungskompetenz fiel im Januar 1991 die Wahl auf ihn, als im Justizministerium Baden-Württemberg die Position des Personalreferenten für Richter, Staatsanwälte und Notare im badischen Landesteil zu besetzen war. Zugleich mit seinem Wechsel in das Ministerium wurde er zum Ministerialrat ernannt. Im Herbst 1993 kehrte der verheiratete Familienvater als Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht nach Karlsruhe zurück und übernahm dort die Leitung eines Familiensenats, die er kaum drei Jahre später wieder aufgab, um 1996 die Nachfolge seines verstorbenen Freundes Dr. Hermann Lindrath als Präsident des Landgerichts Heidelberg anzutreten. Schon im August 1998 wurde Dr. Münchbach zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Karlsruhe ernannt, dem er in der Folgezeit elf Jahre vorstand.

Mit Gestaltungskraft und Organisationstalent besonders begabt, gelang ihm in seiner Amtszeit die Umsetzung zentraler Reformen, wie die Abkehr vom hergebrachten „Kanzleistil“ und die integrierte Bearbeitung der Vorgänge in Service-Einheiten. Sein von Albert Einstein stammendes Leitmotto: „So einfach wie möglich, aber nicht einfacher“ half stets verlässlich, nur sinnvolle Neuerungen voranzutreiben, aber auch Bewährtes zu erhalten wie z.B. die Außensenate des Oberlandesgerichts in Freiburg. Auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzte er sich ein, u.a. mit intensivem Bemühen um die Einrichtung einer Kindertagesstätte für Justizbedienstete und die Schaffung von Halbtagsstellen auch in Beförderungsämtern. Zugleich baute das Oberlandesgericht Karlsruhe unter Dr. Münchbachs Leitung seinen guten Ruf weiter aus. Neben Sparzwängen, Stellenstreichungen und Reformbemühungen eine hohe Qualität der Rechtsprechung stets als zentrale Zielsetzung verfolgt zu haben, ist ein besonderes Verdienst des überzeugten Richter-Präsidenten.

Am 19. Juni verabschiedete sich Dr. Münchbach in seinem Haus von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zahlreichen Justizangehörigen des Gerichtsbezirks. Eine besondere Freude war es ihm, an Stelle eines Abschiedsgeschenkes eine Spende der OLG-Angehörigen für die Kindertagesstätte „Mutter Jolberg“ entgegennehmen zu können. Das Abschiedsgeschenk der Gerichtspräsidenten des Bezirks, eine Ausgabe der Odyssee, ist eine augenzwinkernde Hommage an sein besonders kämpferisches Eintreten für die Belange der Justiz.

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